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18. Jugendkunstschultage NRW

Aneignung und kulturelle Entfremdung: Wo stehen wir?

 

Am 20. und 21. Juni 2024 finden in Unna die Jugendkunstschultage NRW statt.

33 Jahre nach den Wittener Jugendkunstschultagen „Mut zum Experiment“ (1991) kehren die 18. landesweiten Jugendkunstschultage NRW zu ihren poli­tischen Wurzeln zurück: Unter dem Titel „Aneignung und kulturelle Entfrem­dung: Wo stehen wir?“ machen sich die LKD NRW und ihre 60 Mitglieder gemeinsam mit der Kreisstadt Unna, dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) und dem Bundesverband der Jugendkunstschulen bjke am 20. und 21. Juni in Unna auf die Suche nach verbindenden Narrativen für eine diverse Gesellschaft.

Kulturen sind immer auch Praktiken der Aneignung, da sich der Mensch bestimmte, für den jeweiligen Bezugsrahmen relevante Kulturtechniken aneignet, das heißt erlernt. Insofern ist Kultur stets eng mit Bildung verbunden, die solche Techniken kodifiziert, bewahrt und weitergibt. Wer in diesem Sinne gebildet ist, hat Macht. Zugleich entfremdet die Kenntnis der Kulturtechniken jedoch, und zwar in doppelter Hinsicht: einerseits von der (ersten) Natur, andererseits von denen, die diese Kenntnis nicht besitzen. Gibt es auf Kulturtechniken so etwas wie einen originären Anspruch, demzufolge sich nicht alle jede Kulturtechnik aneignen dürfen, sondern sich dadurch der kulturellen Aneignung, wie es gegenwärtig heißt, schuldig machen? Wie kann es in der multikulturellen Gesellschaft mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen, Referenzsystemen und Machtzugängen gelingen, sich mit dem Anderen zu verbinden und als interkulturelle Gemeinschaft zusammenzuwachsen?

Was bedeutet es für Kinder und Jugendliche, wenn partikularisierende Kräfte stärker werden? Und inwiefern können und müssen sich die Kulturpädagogik und die Jugendkunstschulen im Spannungsfeld von Aneignung, Entfremdung, Bildung und Macht verändern?  Die Jugendkunstschultage werden durch das NRW-Jugendministerium (MKJFGFI) und die Kreisstadt Unna gefördert.

 

Wann: 20. Juni und 21. Juni 2024

Wo: 59423 Unna

Das Tagungsprogramm erscheint hier im April 2024.

 

 

Jugendkunstschultage NRW:
Forum für Innovationen

Die seit 1990 regelmäßig durchgeführte Landesfachtagung der LKD versteht sich als Innovationsplattform für kulturelle Bildung. Hier begegnen sich Multiplikator*innen aus der Kinder- und Jugendkulturarbeit, aus Praxis, Politik und Verbänden. Alle zwei Jahre greifen die Jugendkunstschultage NRW aktuelle Entwicklungen auf und fragen nach neuen Konzepten und Handlungsansätzen kultureller Jugendarbeit.

Gefördert werden die Jugendkunstschultage NRW durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI), die gastgebenden Kommunen sowie weitere Förderer und Unterstützer vor Ort.

 

Jüngste Themen

  • 55 Jahre Jugendkunstschulen in NRW (2022)
  • Bauhaus Europa (2019)
  • Mitten am Rand (2017)
  • Das Imaginäre (2015)

Archiv: Die Jugendkunstschultage NRW seit 2007

2022

55 Jahre Jugendkunstschulen in NRW

55 Jahre Soziale Plastik

8. und 9. September 2022 in Kleve

Gemeinsam mit dem LKD-Mitglied »Theater im Fluss« und mit Unterstützung des Fonds Soziokultur und des Bundesverbands bjke haben die Teilnehmer:innen aus NRW und 11 weiteren Bundesländern die soziokulturellen Quellen und Wurzeln des kulturpädagogischen Aufbruchs freigelegt und reaktiviert: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Was fehlt uns? Was haben wir verloren? Wieviel Zukunft liegt in der Vergangenheit? Und wo steht Vergangenheit der Zukunft womöglich im Weg?

1967, vor 55 Jahren, erschien die Denkschrift »Jugendkunstschulen in Nordrhein-Westfalen«. Im selben Jahr wurde mit der Idee der Sozialen Plastik ein Konzept geboren, das Menschen befähigen will, die gesellschaftlichen Verhältnisse kreativ zu verändern und zu formen. Beide Utopien verweisen aufeinander und werden in Kleve zusammengeführt – 55 Jahre später.

Mehr denn je sind Jugendkunstschulen in ihrem Selbstverständnis als kulturpädagogische Labore für die Zukunft von Bildung gefordert.

Pogrammflyer

Publikation »Schafft Kunst Veränderungen?«

2019

Jugendkunstschultage NRW 2019: Bauhaus Europa

Bauhaus Europa – Wie wollen wir leben?

Erste europäische Jugendkunstschultage NRW

4. bis 6. Juli 2019 in Krefeld

Die Krefelder Jugendkunstschultage NRW 2019 luden erstmals grenzübergreifend zu europäischen »Arts & Education LABS« ein, die das Bauhaus-Jubiläum in einen europäischen Rahmen stellten. Die Kooperationsveranstaltung u.a. mit dem europäischen Jugendkunstschul-Netzwerk arts4all wurde durch das MKFFI NRW (Jugendministerium), den Fonds Soziokultur und die Gastgeberstadt Krefeld gefördert.

Programmflyer

Publikation »Bauhaus Europa«

2017

Jugendkunstschultage NRW 2017: Mitten am Rand

Mitten am Rand. Fremdheit und Vertrautheit in der kulturellen Bildung

15. Jugendkunstschultage NRW

6./7. Juli 2017 in Münster

Der Tagungstitel »Mitten am Rand. Über Fremdheit und Vertrautheit in der kulturellen Bildung« unterstrich den Innovationsanspruch des Konzepts Jugendkunstschule, das schon immer Mut zum Experiment gefordert und erfordert hat. Engagement für kulturelle Bildung heißt heute vor allem dafür einzutreten, dass das Fremde konstitutiver Bestandteil jedes Bildungsprozesses ist und folglich unabdingbare Voraussetzung dafür, dass Neues überhaupt entstehen kann.
40 Jahre nach Gründung des Kreativ-Hauses kehrte der Jugendkunstschultag NRW 2017 nach Münster zurück, wo er 1990 erstmals stattfand und wo die alle zehn Jahre durchgeführte Skulpturenausstellung die ganze Stadt zum offenen Atelier macht.

Programmflyer

Publikation »Mitten am Rand«

2015

Jugendkunstschultage NRW 2015: Das Imaginäre. Wie Kreativität entsteht

Das Imaginäre – Wie Kreativität entsteht

14. Jugendkunstschultage NRW

29./30. Oktober 2015 in Aachen

»Phantasie fürs Leben« – unter diesem Motto wollen Jugendkunstschulen die Vorstellungskraft von Kindern und Jugendlichen erweitern. Was aber ist das Imaginäre? Wie, wo und warum entfaltet es seine empathische, kritische und kreative Dynamik und welche Rolle spielt es im persönlichen und sozialen Leben? Sind die Weichen im Bildungs-, Kultur- und Sozialsystem hierfür richtig gestellt?
Acht Jahre nach der Aachener Erklärung des Deutschen Städtetags zur »Bildung in der Stadt« wollten die Jugendkunstschultage u.a. wissen, was der Mehrwert kultureller Bildung ist und ob sie »fit macht« für Karrieren auch in der (Kreativ-)Wirtschaft. Gleichzeitig wurde ausgelotet, ob Karrierefitness überhaupt Leitmotiv für kulturelle Bildung sein könnte oder sollte. Tagungsbegleitend erscheint die gleichnamige Publikation »Das Imaginäre«.

Programmflyer

Publikation »Das Imaginäre«

2013

Jugendkunstschultage NRW 2013: Nägel mit Köpfen. Jugendkunstschulen im Jugendkulturland

Nägel mit Köpfen. Jugendkunstschulen im Jugendkulturland

13. Jugendkunstschultage NRW

27./28. Juni 2013 in Düsseldorf

Kulturelle Bildung ist 2013 in aller Munde. Das ist erfreulich, weckt aber auch Begehrlichkeiten: Was geschieht mit der Ausnahme, wenn sie quasi über Nacht zur Regel wird? Droht der Erfolg die Inhalte zu verwässern? Oder profitiert die Praxis von den Anerkennungserfolgen der »Marke«?
Der Jugendkunstschultag 2013 stellte alte Fragen in neuem Licht: Was ist ästhetische Bildung? Wie lässt sich Teilhabe organisieren? Was macht ein Jugendkulturland aus? Illustriert wurde die Debatte durch eine Praxisausstellung innovativer Handlungsansätze – handfest und anschaulich, sinnlich und interaktiv: Kulturelle Bildung macht Nägel mit Köpfen auch in der Frage der Inklusion, im Umgang mit Neuen Medien und im Netz der Bildungslandschaften.

Programmflyer

Publikation »Nägel mit Köpfen«

2011

Jugendkunstschultage NRW 2011: Phantasie fürs Leben

Phantasie fürs Leben

12. Jugendkunstschultage NRW

10./11. November 2011 in Bielefeld und Herford

Wie phantasievoll ist das Kinder- und Jugendkulturland NRW mit seinen Förderprogrammen zur Kulturellen Bildung? Vor welchen Herausforderungen steht die Träger- und Einrichtungslandschaft? Was ist, wenn Bildung zwischen Lebenszeit und Lernzeit unter Druck gerät? Funktioniert kulturelle Bildung auch in den digitalen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen? Können und sollen Jugendkunstschulen und Kulturagenten sich ergänzen oder vernetzen? Welche Rolle soll und kann das neue Landesprogramm »Kulturrucksack« im Jugendkulturland spielen? Mit Bielefeld und Herford führten die Jugendkunstschultage 2011 Jugend und Kultur, Bildung und Kunst programmatisch zusammen.

Programmflyer

Publikation »Phantasie fürs Leben«

2009

Jugendkunstschultage NRW 2009: Kümmerer und Kreative: Jugendkunstschulen in der kommunalen Bildungslandschaft

Kümmerer und Kreative: Jugendkunstschulen in der kommunalen Bildungslandschaft

11. Jugendkunstschultage NRW

27./28. Oktober 2009 in Oberhausen

Was ist und wie funktioniert eine»kommunale Bildungslandschaft«? Wie gelingt es, die Vielfalt der Einrichtungen und Angebote zu erhalten und zum größeren Ganzen zu bündeln? Wer kümmert sich darum und wie wird sichergestellt, dass Vernetzung »von oben« und Vernetzung »von unten« einander ergänzen und nicht verdrängen? Beim Jugendkunstschultag NRW 2009 kamen »Kümmerer und Kreative« in einen handlungsorientierten Dialog. Zur Tagung erschien das gleichnamige Themenmagazin mit zahlreichen kommunalen Gesamtkonzepten (infodienst 93).


Programmflyer

Publikation »Kümmerer und Kreative«

2007

Jugendkunstschultage NRW 2007: Die Farben des Ruhrgebiets

Die Farben des Ruhrgebiets

10. Jugendkunstschultage NRW

18./19. 2007 Juni Mülheim an der Ruhr

Symbolischer Auftakt zur Mottokampagne »Die Farben des Ruhrgebiets« im Rahmen der 10. Jugendkunstsschultage in Mülheim war eine Bambus-Brückeninstallation des niederländischen Aktionskünstlers Antoon Versteegde. Zahlreiche Aktionen der Jugendkunstschulen als Beitrag zur Kulturhauptstadt Ruhr.2010 schlossen sich an und mündeten in die Gemeinschaftssausstellung »Face2Face«, die zum Auftaktprogramm im Kulturhauptstadtjahr gehörte.

Programmflyer

Publikation »Face2Face«